Gießmarathon oder Steppe im Vorgarten! Viele Gartenliebhaber sehen in heißen, trockenen Sommern nur diese zwei Alternativen. Doch richtig bepflanzt blüht der Garten auch ohne aufwendige Bewässerung während Dürreperioden üppig. Nachfolgend findet man deshalb eine Auswahl der besten trockenresistenten Pflanzen und alles was es dazu zu wissen gibt.
Um Dürrephasen unbeschädigt zu überstehen und Blattschäden durch Verbrennungen zu vermeiden, weisen trockenresistente Pflanzen besondere Merkmale auf.
Ihre Blätter sind häufig klein, damit wird die Verdunstung von Wasser geringgehalten. Bei einigen Pflanzen sind die Blätter zudem behaart oder mit einem Flaum oder einer Wachsschicht überzogen. Dies schützt nicht nur vor Wasserverdunstung, sondern auch vor direkter Sonneneinstrahlung.
Manche Gewächse überstehen Trockenperioden unbeschadet, weil sie in ihren verdickten Blättern Wasser speichern. Andere wurzeln tief in den Boden und gelangen so auch während Dürrezeiten noch an genügend Wasser.
Zeiten mit langanhaltender Trockenheit nehmen zu. Die Sommermonate werden immer heißer. Pflanzen, denen solche Extreme kaum etwas anhaben können, lohnen sich gleich in mehrfacher Hinsicht.
Kann beim Gießen nicht auf Regenwasser zurückgegriffen werden, so kostet jede gefüllte Kanne Geld. Eine sinnvolle Investition für viele Gartenbesitzer. Doch ist die Trinkwasserversorgung während einer längeren Trockenphase in Gefahr, so kann das Bewässern mit Leitungswasser völlig zurecht gesetzlich untersagt werden. Denn in Zeiten des Klimawandels ist sauberes Wasser ein kostbares Gut, mit dem auch im Garten ressourcenschonend umgegangen werden sollte.
Neben Geld und Wasser sparen trockenresistente Pflanze auch viel Arbeit und Mühe. Ist kein Gartenschlauch vorhanden und das Grundstück entsprechend groß, dann wird die Bewässerung bei großer Hitze zur zeitintensiven, körperlichen Belastung.
Zudem sind viele trockenresistente Pflanzen generell hart im Nehmen. Sie sind häufig nicht krankheits- oder schädlingsanfällig, brauchen keinen oder nur wenig Dünger und kaum Pflege.
Zusammen mit den trockenresistenten Gewächsen ziehen oftmals auch Nützlinge wie Bienen und Schmetterlinge in den Garten. Denn einige von den Trockenkünstlern sind wahre Insektenmagneten.
Nicht verwunderlich also, dass sich Hobbygärtnern völlig neue Optionen aufzeigen, wenn sie sich mit trockenresistenten Pflanzen befassen. Mit diesen dankbaren und robusten Gewächsen lassen sich nämlich nicht nur vollsonnige Gartenbeete stressfrei und kostengünstig bepflanzen, auch bislang vernachlässigte Ecken können mit der ein oder anderen trockenresistenten Pflanze aufgehübscht werden.
Mit wenig auszukommen, bedeutet nicht völligen Verzicht. Regnet es bei großer Hitze über längere Zeit gar nicht, dann müssen auch trockenresistente Pflanzen ab und an gegossen werden.
Damit der Boden so viel Wasser wie möglich aufnimmt sollte frühmorgens oder spätabends gegossen werden. Dann ist die Oberfläche nur wenig aufgeheizt und das Wasser verdunstet nicht so schnell.
Um sicherzustellen, dass die lebensnotwendige Flüssigkeit durch die Erdschicht hindurch an die Wurzeln gelangt, muss durchdringend gewässert werden. Hier gilt: Lieber selten gießen, dafür jedoch so viel, dass das Wasser möglichst tief in den Boden sickert. Am effektivsten ist es, das Gießwasser unter den Blättern, direkt über dem Erdboden auszubringen.
Um auch in heißen und trockenen Sommern Freude am Garten zu haben, kann es helfen, diesen nach und nach mit trockenresistenten Pflanzen zu füllen. Dafür bieten sich die folgenden Gewächse an:
Unter diesem Namen zieren gleich zwei Stauden die Vorgärten.
Der Gelbe Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) hat seine Heimat in Nordamerika. Die Pflanze mit den dunkelgrünen Blättern kann bis zu einem Meter hoch werden. Ab dem Frühsommer öffnen sich ihre Blüten. Sie sind klassischerweise sonnengelb, mit dunkelbrauner Mitte und schmücken den Garten bis in den Herbst hinein. Es gibt mittlerweile auch Arten des Gelben Sonnenhuts, die in verschiedenen Rottönen blühen.
Der Rote Sonnenhut (auch Purpur-Sonnenhut - Echinacea purpurea - genannt) kommt ebenfalls aus Nordamerika. Wie der Name schon sagt, erstrahlt er häufig in leuchtendem Rot. Erhältlich ist die Pflanze jedoch auch mit Blüten in Orange, Pink oder Gelb.
Egal ob Roter oder Gelber Sonnenhut, beide Arten lieben einen Standort in voller Sonne, sind winterhart und mehrjährig. Wenn sie alle paar Jahre geteilt werden, schmücken sie den Garten viele Jahrzehnte.
Gelber oder Roter Sonnenhut lässt sich hervorragend mit Schafgarbe und verschiedenen Salbei-Arten kombinieren.
Schafe haben diese Staude zum Fressen gern. Menschen schätzen sie mittlerweile nicht nur als Heil-, sondern auch als Zierpflanze.
In der Heilkunde wird der Schafgarbe ein positiver Effekt bei Entzündungen nachgesagt. Sie wirkt außerdem antibakteriell und löst Krämpfe. Ob Menstruationsschmerzen oder Magen-Darm-Problemen, ein Tee aus Schafgarbe kann die Beschwerden lindern.
Im Garten ist die Schafgarbe ein pflegeleichter Trockenkünstler und zudem ein Insektenmagnet. Die Staude blüht von Frühjahr bis Herbst, je nach Sorte und Züchtung in Weiß, Rosa, Orange oder Rot. Aber auch violette, gelbe und cremefarbene Blüten sind möglich.
Die Schafgarbe ist winterhart. Da ihre Pracht nach einigen Jahren nachlässt, sollte sie regelmäßig immer wieder verjüngt werden. Dies geschieht ganz einfach durch Teilung der Pflanze.
Nicht nur Katzen, sondern auch Schmetterlinge werden von dieser dekorativen Trockenpflanze magisch angezogen. Ab dem späten Frühjahr verwandelt die Katzenminze das Beet oder den Steingarten in ein wahres Blütenmeer. Je nach Art und Sorte leuchtet die robuste Staude in Blau, Weiß oder Rosa.
Soll die Blütenfreude verlängert werden, so wird die Katzenminze einfach nach der Blüte knapp über dem Erdboden abgeschnitten. Sie dankt den Rückschnitt mit dem Ansatz erneuter Blüten. Unter günstigen Witterungsbedingungen ist selbst ein weiterer Rückschnitt möglich, der zu einer dritten Blüte führt.
Nicht nur die Blütenpracht wird durch regelmäßigen Rückschnitt verlängert. Auch der möglicherweise überreichlichen Selbstaussaat wird so effektiv vorgebeugt.
Katzenminze ist winterhart. Zu alte Pflanzen können durch Teilung verjüngt werden. Ein trockenheitsresistentes Traumbeet in Blau und Gelb entsteht, wenn Katzenminze mit gelbem Mädchenauge kombiniert wird.
Von dieser beliebten Gartenstaude gibt es über 100 Arten. Die mehrjährige und winterharte Pflanze ist mittlerweile für den Garten in zahlreichen Farben und Größen erhältlich. Für jeden Gärtnergeschmack ist etwas dabei. Zudem können weder Trockenheit noch Schädlinge oder Krankheiten dem Mädchenauge etwas anhaben. Je nach Sorte und Art leuchten die Blüten einfach oder gefüllt in den unterschiedlichsten Farben. Ob in Rot, Orange, Weiß, Gelb oder Rotbraun, die Farbenvielfalt, in der das Mädchenauge im Handel angeboten wird, lässt keine Wünsche offen. An einem sonnigen Standort schmückt die robuste, hübsche Staude mit ihren zahlreichen Blüten den Garten von Frühsommer bis in den Herbst hinein. Damit die Blütenpracht über Jahre anhält, sollte das Mädchenauge alle paar Jahre durch Teilen verjüngt werden.
Ein Traum in Blau, so bezeichnen manche Hobbygärtner die Bartblume. Dieser trockenresistente Halbstrauch erreicht an einem sonnigen und geschützten Standort eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter. Je nach Sorte erstrahlen die zahlreichen Blüten ab August bis in den Herbst hinein in verschiedensten Blauschattierungen. Bartblumen begeistern nicht nur Gartenbesitzer, sie locken auch zahlreiche Insekten, wie Hummeln, Bienen und Schmetterlinge in den heimischen Garten.
Der Halbstrauch ist weder schädlings- noch krankheitsanfällig und stört sich auch nicht an trockenen Phasen. Besondere Pflege braucht er nicht. Nur im Frühjahr, nach dem letzten Frost, ist ein kräftiger Rückschnitt nötig, denn der Halbstrauch blüht am einjährigen Holz. In Weinbauregionen ist die Bartblume winterhart. Gegen strenge Fröste sollte das Gewächs mit Fichten- oder Tannenreisig oder durch das Ausbringen von Laub geschützt werden.
Auch diese buschige, trockenheitsresistente Staude lockt mit ihrer Blütenfülle zahlreiche Insekten in den Garten. Vor allem Schmetterlinge und Bienen werden von ihr in großer Zahl angezogen.
Gärtner begeistert der Steppen-Salbei durch seine Blütenpracht und Anspruchslosigkeit. Je nach Sorte erstrahlen die hübschen Blütenkerzen in Blau, Weiß oder Rosa. Die Pflanzengröße erstreckt sich sortenabhängig von 40 cm auf bis zu 80 cm. Weder Trockenheit noch Kälte können dieser robusten Staude etwas anhaben. Auch gegenüber Krankheiten und Schädlinge ist sie unempfindlich.
Ausgepflanzt an einen sonnigen Standort, braucht der winterharte Steppen-Salbei so gut wie keine Pflege. Um eine erneute Blütenfülle zu erzielen, kann er nach der ersten Blüte zurückgeschnitten werden.
Ein Trockenkünstler sondergleichen ist die Fetthenne. Das Dickblattgewächs speichert Wasser in den Blättern und überbrückt so auch längere Dürreperioden mühelos.
Abhängig von der Sorte und Art blühen Fetthennen ab dem frühen Sommer bis in den späten Herbst hinein. Sie sind mittlerweile in zahlreichen Größen mit unterschiedlichen Blüten und Blättern erhältlich. Fetthennen können kriechend als Bodendecker fungieren oder sie begeistern als bis zu 60 cm hoher Busch gleichermaßen Gärtner und Insekten. Je nach Art und Sorte erblüht das robuste Gewächs in den Farben Rosa, Weiß, Rot oder Purpur.
Allesamt sind diese dekorativen Pflanzen nicht nur Überlebenskünstler während Dürrezeiten, sondern generell anspruchslos und winterhart.
Hohe Fetthennen lassen sich im Beet wunderbar mit Salbei und Sonnenhut kombinieren. Kriechende Fetthennen schmücken Steingärten, Mauern oder Dächer.
Diese Staude ziert vor allem Stein- und Kiesgärten im späten Frühjahr mit ihren gelben Blüten. Das immergrüne Wolfsmilchgewächs wächst polsterbildend. Es wird ca. 30 cm groß und kriecht bis zu 50 cm in die Breite. Neben den zahlreichen gelben Blüten sind auch die dicken blaugrünen Blätter ein Blickfang im Garten.
Die Walzen-Wolfsmilch ist äußerst genügsam, robust und winterhart. Die trockenheitsresistente Pflanze macht sich hervorragend auf Mauern und Dächern und schmückt auch Steingärten.
Im Umgang mit dem Gewächs ist jedoch äußerste Vorsicht geboten. Denn die Pflanze ist sehr giftig. Schon der Kontakt mit dem Milchsaft kann zu Reizungen der Haut führen. Beim Schneider oder Pflanzen der Walzen-Wolfsmilch ist deshalb das Tragen von Handschuhen sowie langer Kleidung angeraten. Wird sehr dicht über der Pflanze gearbeitet, sollte zum Schutz der Augen eine Brille getragen werden. Kommt der Pflanzensaft trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in Berührung mit Schleimhäuten, dann muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
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