Ob im heimischen Garten, auf landwirtschaftlicher Fläche oder in öffentlichen Grünanlagen: Eine der wichtigsten Aufgaben bei der Pflanzenpflege stellt die Bewässerung dar. Um hierbei Zeit und auch Wasser zu sparen, sind seit einigen Jahren Systeme wie OpenSprinkler auf dem Markt erhältlich. Was genau ist OpenSprinkler, wie funktioniert das System und was kann es alles? Wir geben einen Überblick.
OpenSprinkler ist ein computergestützter Bewässerungscontroller mit einem Web-basiertes Open-Source Programm.
Es handelt sich also um einen kleinen Computer, der je nach Typ per W-Lan oder Ethernet-Kabel mit dem Internet verbunden ist. Per App lässt sich dann die Bewässerung des eigenen Gartens oder einer anderen zu bewässernden Grünfläche individuell steuern. Anders als bei Bewässerungsuhren, bei denen mittels Zeitschaltuhr eine bestimmte Zeitspanne zur Bewässerung eingestellt werden kann, ist so ein individuelleres Reagieren auf beispielsweise das aktuelle Wetter möglich.
Der Mini-Computer wird in ein vorhandenes Bewässerungssystem installiert. Vor der Montage von OpenSprinkler sollten also alle Wasserleitungen und -anschlüsse bereits vorhanden sein. OpenSprinkler unterstützt die gängigen Bewässerungsarten wie beispielsweise einen Rasensprenger, Tropfleitungen oder Micro-Dip.
An einer trockenen Stelle kann der Mini-Computer eingesetzt werden. Die einzelnen Wasserleitungen für die unterschiedlichen Bereiche des Gartens werden an den Ventilen über Elektrokabel mit dem OpenSprinkler verbunden. Eine ausführliche Anleitung dazu findet sich auf der Webseite von OpenSprinkler.
Ist der OpenSprinkler fachgerecht installiert, muss der Benutzer nun noch die zugehörige App herunterladen. Bei Android und IOS ist diese App kostenfrei erhältlich. Dann muss das mobile Endgerät über das W-Lan mit den OpenSprinkler verbunden werden. Nun können einzelne Wasserkreisläufe definiert und unterschiedliche Bewässerungszyklen eingestellt werden. Auch eine an das Wetter angepasste Bewässerung ist möglich, wenn man seinen Standort in die App eingibt.
Der zur Zeit aktuelle OpenSprinkler auf dem Markt ist der OpenSprinkler 3.0. Je nach Einsatzbereich und erforderlicher Leistung gibt es den OpenSprinkler 3.0 in drei verschiedenen Ausführungen und mit oder ohne Netzteil.
Für Raspberry Pi ist eine Erweiterungsplantine für den OpenSprinkler erhältlich, die OpenSprinkler Pi. Mit dieser Plantine ist es möglich, mit Raspberry Pi direkt auf einzelne Sprinklerventile zuzugreifen und diese zu steuern. Der Start ist einfach: Einfach MicroSD-Karte mit Raspberry Pi OS bespielen und OpenSprinkler auf der Kommandozeile herunterladen. Schon kann es losgehen.
Mit dem OpenSprinkler 3.0 können bis zu 8 verschiedene Bewässerungszonen angesteuert werden. Reicht dieses Kontingent nicht aus, können mit dem Zone Expander 16 Zonen hinzugewonnen werden. Erweitert man den Opensprinkler mit mehreren solcher Expander, können bis zu 72 Bereiche gesteuert werden.
Weitere erhältliche Features sind ein Regensensor, ein Bodenfeuchtesensor und ein Gehäuse für den OpenSprinkler 3.0, wahlweise mit Schloss.
Der OpenSprinkler ermöglicht es, jederzeit und von überall her auf die Bewässerung der Pflanzen zuzugreifen. Ein weiterer Vorteil der Steuerung über die App ist die größere Benutzerfreundlichkeit: Statt Programmwechsel am kleinen LCD-Bildschirm mit einzelnen Knöpfen und Tasten einzustellen, geht dies bequem über das intuitive Programm am Smartphone oder PC.
Ein besonderer Vorteil ist die Nutzung der Wetterdaten. Da der OpenSprinkler mit dem Internet verbunden ist, kann er in Echtzeit auf die Wetterverhältnisse reagieren. Dies ermöglicht, dass die Bewässerung zum Beispiel anhält, wenn es zu regnen beginnt, oder dass die Bewässerung an die Lufttemperatur angepasst wird. So kann die Wassermenge optimal an die Wetterbedingungen angepasst werden. Das führt nicht nur zu einer bestmöglichen Wasserversorgung für die Pflanzen, sondern vermeidet auch unnötige Wasserverschwendung.
Darüber hinaus sind mit dem OpenSprinkler verschiedene Bewäserungszonen anzusteuern. Für jede dieser Zonen kann eines von 35 verschiedenen Programmen gewählt werden. Je nach Bedarf der Bepflanzung können also Wassermenge und Bewässerungsintervall individuell angepasst werden.
Wer nicht gleich zum OpenSprinkler greifen möchte, sieht seine Anforderungen vielleicht auch mit einem herkömmlichen Bewässerungscomputer erfüllt. Diese gibt es auf dem Markt von einigen Herstellern (zum Beispiel von Gardena oder Kärcher). Auch hier ist es zum Teil möglich, verschiedene Bereiche des Gartens unterschiedlich zu bewässern. Meist sind aber eher nur einige wenige Anschlüsse verfügbar (zwei bis vier). Bei einigen Geräten kann auch ein Regen- oder Bodenfeuchtesensor angeschlossen werden. Eine Steuerung über das Smartphone oder eine Nutzung der Wetterdaten sind nicht möglich, da diese gängigen Bewässerungscomputer nicht über einen Internetzugang verfügen.
Web-basierte, computergesteuerte Bewässerung ist nicht die Erfindung der OpenSprinkler-Entwickler, es gibt auch in diesem Bereich alternative Produkte. Die Firma "Hunter" bietet beispielsweise mit ihrer "Hydrawise"-Reihe ähnliche Artikel an wie OpenSprinkler.
Artikel zuletzt geändert am 24.05.2020
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